Kyudo ist die Kunst des japanischen Bogenschießens.
Diese Kampfkunst wird seit dem 16. Jahrhundert in Japan ausgeübt und ist somit eine der traditionsreichsten Budo-Disziplinen. Geschossen wird mit dem Yumi, dem typischen, asymmetrischen japanischen Bogen.
Das Training erfolgt in traditioneller Kleidung (Hakama und Gi, Kimono) und unterliegt einem förmlichen Reglement. Ziel ist es, durch intensives Training eine Einheit von Körper, Geist und Bogen anzustreben.
Wie viele Budo-Sportarten entstand auch Kyudo aus den Waffen- und Kriegstechniken der Samurai. Mit Einführung der Feuerwaffen im 16. Jahrhundert erwiesen sich Bogenschützen bei Schlachten schnell als ineffizient, und so wurde aus der Kriegskunst der Samurai nach und nach eine reine Kampfkunst, die im Privaten zur Jagd oder zum Sport, oder aber in höfischen Zeremonien stattfand.
Kyudo ist eine ruhige, in sich gekehrte Sportart. Freude über einen guten Schuss oder Frustration, wenn das Ziel nicht getroffen wurde, lässt sich der Kyudoka nicht anmerken.
Bis es allerdings überhaupt zum ersten Schuss kommt, können Monate vergehen. Aufgrund der besonderen Schusstechnik erlernen Anfänger die acht Bewegungsabschnitte traditionell erst mit der Zwille, bevor sie nach und nach an den Umgang mit dem großen Yumi herangeführt werden und schließlich das erste Mal einen Pfeil schießen dürfen. Wer Kyudo betreibt, der braucht Geduld – aber auch das gehört mit zu den wesentlichen Eigenschaften dieser Sportart.
Weitere Informationen gibt es beim Deutschen Kyudo Bund und der International Kyudo Foundation.